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Interview mit Autorin

Sophie Oliver

Hallo und herzlich willkommen zum dritten Tag unserer Blogtour zum blauen Pomander. Sophie Oliver hat mich schon mit den ersten beiden Büchern ihrer Reihe “Die Gentlemen vom Sebastian Club” und “Der Fall des lachenden Kranichs” von sich überzeugt und auch mit “Der blaue Pomander” knüpft sie nahtlos an die Faszination rund um die Gentlemen an. Kurzum: Ich liebe diese Reihe und hoffe schon jetzt auf viele weiter Teile aus dem guten, alten London.

Im Rahmen der Blogtour durfte ich die talentierte und ebenso sympathische Autorin interviewen und möchte sie euch heute ein wenig näher vorstellen. 

Hallo Frau Oliver, in diesen Zeiten ist natürlich die erste und vor allem wichtigste Frage:
Wie geht es Ihnen und wie gehen Sie mit der aktuellen Situation rund um das Coronavirus um?

Hallo Frau Velsink, danke, mir und meiner Familie geht es gut. Wir bleiben so viel wie möglich zuhause, sind im Garten, machen Homeschooling und nutzen die viele Familienzeit zum Spielen, Kochen, Basteln. Und das ein oder andere Putz- und Aussortierprojekt läuft natürlich auch.

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Besonders jetzt ist ja viel Zeit, die man mit einem guten Buch verbringen kann. Wenn Sie nicht grade schreiben oder eins Ihrer eigenen Bücher in der Hand haben, mit welchem Lesestoff trifft man Sie an?

Ich lese gerne Fachbücher über Geschichte, vegane Ernährung und Zero Waste. Was Romane betrifft, interessieren mich die am meisten, die in der Vergangenheit spielen. Epochenmäßig bin ich dabei nicht wählerisch, Hauptsache der Autor trifft das Flair der Zeit und nimmt mich dorthin mit.

In Ihrem Buch „Der blaue Pomander“ treffen wir die Gentlemen vom Sebastian Club wieder. Was meinen Sie, wie würden die Charaktere Ihrer Reihe mit der Krise umgehen?

Ich denke, Lord Philip wäre pragmatisch und würde sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Auch Professor Brown würden sich vernünftig verhalten. Doktor Pebsworth würde bestimmt den Leuten seine Hilfe anbieten. Freddie würde alles ziemlich hinterfragen, so wie sie das immer tut. Und bei Crispin stelle ich mir vor, dass er bei einem Männerschnupfen doch ein wenig in Panik verfallen würde und gerne social distancing praktiziert, bis alles durch ist.

Wie sehr sind Ihnen die Charaktere ans Herz gewachsen? Und können sie Sie noch überraschen oder haben Sie für jeden von ihnen einen festen Plan/eine feste Marschrichtung?

Die Charaktere sind mittlerweile wie gute Freunde für mich und können mich tatsächlich jederzeit überraschen. Eine Marschrichtung habe ich zwar festgelegt, aber wenn die Figuren sie ändern wollen, halte ich nicht zwingend daran fest, sondern lasse mich auf einen Richtungswechsel ein. Gerade im Blauen Pomander stand ein ebensolcher an …

Apropos feste Marschrichtung: Lassen Sie uns an Ihrem Schreibprozess teilhaben. Gibt es feste Zeiten, Rituale oder Stimmungen, die Sie zum Schreiben brauchen?

Zum Schreiben zünde ich mir am liebsten eine Kerze an. Das ist zwar nicht zwingend nötig, aber schön. Daneben brauche ich reichlich Flüssigkeit, vorzugsweise, Tee, Kaffee und Wasser, am besten alles drei. Und mein Handy lege ich woanders hin, um mich nicht ablenken zu lassen. Feste Zeiten gibt es nicht, aber ein festes Tagespensum, das ich mir setze und versuche, so weit wie möglich einzuhalten.

Ich lese nahezu genauso oft von Autoren, die beim Schreiben eines Buches Schritt für Schritt und sehr strategisch vorgehen und von Autoren, die mehr intuitiv anfangen und gucken was passiert. Zu welcher Gruppe zählen Sie sich?

Ich plane die Handlung und die Figuren vorab ziemlich genau und recherchiere viel über Zeit und Ort. Aber ich skizziere vorab keine einzelnen Kapitel. Während des Schreibens ist es oftmals so, dass sich Dinge ergeben, die ich vorher nicht so geplant hatte. Falls die besser sind als meine ursprüngliche Idee, greife ich sie gerne auf und halte nicht starr an meiner Ausgangsplanung fest.

Social Media, Lovelybooks und Co. Es gibt viele Plattformen um über Bücher zu reden. Als Autor ist dies sicherlich Fluch und Segen zugleich, oder?
Wie wichtig sind diese Plattformen für Sie? Lesen Sie jede Rezension? Und hat dies Einfluss auf Ihren Schreibprozess?

Es ist zeitintensiv, sich um Social Media zu kümmern, aber heutzutage für Autoren notwendig. Ich versuche mehr oder weniger täglich auf Instagram zu posten, bin aber dafür auf Facebook nicht so aktiv. Rezensionen haben keinen Einfluss auf meinen Schreibprozess. Diesbezüglich vertraue ich auf Rat und Tipps von Lektoren, die sich professionell mit dem Manuskript auseinandersetzen. Trotzdem ist es natürlich so, dass mich gute Rezensionen freuen. Kritische beurteile ich danach, ob sie konstruktiv sind oder nicht. Generell finde ich Leserfeedback wichtig.

Was würden Sie jungen Autoren gerne mitgeben?

Vergleicht euch nicht mit anderen, schaut nicht ständig nach links und rechts. Büchermachen ist kein Wettstreit, sondern ein kreativer Prozess, den jeder anders umsetzt. Glaubt an euren eigenen Weg.

Man bekommt ja von allen Seiten viele Ratschläge: Was war der beste Rat, den Sie je bekommen haben?

Das ist eigentlich kein Rat, sondern eine Einsicht: Der Autor ist kein Einzelkämpfer. Das Entstehen eines Buches ist Teamwork und in einem Team muss man sich auf seine Mitspieler verlassen können, jeder bringt seine Leistung und wir gehen freundlich und respektvoll miteinander um. Gemeinsam kann man Wundervolles auf die Beine stellen.

Was ist die eine Frage, die Ihnen niemand stellt, die Sie aber gerne mal beantworten würden?

Wenn du die Gewissheit hättest, dass es sicher klappt – was würdest tun?

Und Ihre Antwort darauf?

Ein Drehbuch schreiben und daraus einen richtig tollen Film machen.

Ich danke Ihnen für die Zeit, die Sie sich genommen haben und wünsche Ihnen weiterhin Gesundheit und viele Schreibinspirationen.

Und ich bedanke mich herzlich für das Interview. Gesund bleiben.

Den letzten Worten von Sophie Oliver schließe ich mich einfach mal an. Gesund bleiben. Und schaut gerne auch bei den anderen teilnehmenden Blogs in dieser Blogtour vorbei. Es gibt tolle Beiträge.

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