Werbung
Puppenspiel
Andreas Aschberg
Gebundene Ausgabe: 488 Seiten
Verlag: Storyhouse Verlag
Erscheinungstermin: 20. Februar 2020
ISBN-10: 3944353501
Klappentext
2040. Das Lifenet hat gerade das Internet abgelöst. Harte Zeiten für Rentner wie Egidius Stahl, geboren in einer Zeit, als Telefone noch Wählscheiben hatten. Aber wenn Egidius seine nette, neue Klientin retten will, dann muss der Privatermittler wohl oder übel mitten hinein in die virtuelle Welt des Lifenets. Dabei weiß er noch nicht einmal, wie man einen Plasmatank benutzt. Viel Zeit, es herauszufinden, hat er nicht. Denn während in Potsdam die Vorbereitungen der von vielen argwöhnisch beäugten Euro-Protect Konferenz anlaufen, steht plötzlich nicht mehr nur das Leben seiner Klientin auf dem Spiel, sondern auch das des deutschen Außenministers. Von seinem eigenen ganz zu schweigen.
Autor
Andreas Aschberg (Jahrgang 1966) hat 25 Jahre als Linien- und Projektmanager für Firmen wie Telekom, Ford, Siemens und Deutsche Bank gearbeitet. Bei Daimler-Chrysler war er vier Jahre Mitglied im Oberen Führungskreis und hat als Gastdozent an der European Business School gearbeitet.
2010 hat Andreas Aschberg den humoristischen Episoden-Roman Sieben Leben vorgelegt und 2012 mit den Businessbonbons nachgelegt. Mit seinen Satiren aus den Chefetagen konnte sich Aschberg auf amazont eine Zeit lang in den Top-10 der Kategorie Humor festsetzen.
2020 erscheint von Andreas Aschberg der Zukunftsthriller Puppenspiel, der im Deutschland des Jahres 2040 spielt. Keine Dystopie, sondern einfach nur ein guter Krimi und ein spannender Blick in die Zukunft.
Andreas Aschberg ist verheiratet, schreibt viel, liest viel und spielt gerne Tennis. Noch lieber liegt er auf dem Sofa rum und tut einfach mal gar nichts.
Buchgestaltung
Ich habe vom Cover, auf dem eine Voodo-Puppe wie eine Marionette aufgehangen, auf grell-orangem Untergrund zu sehen ist auf den ersten Blick etwas völlig anderes erwartet, als der Klappentext angeteasert hat.
Das Cover gehört nicht zu denen, die ich wirklich hübsch finde aber es hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ich wurde neugierig genug um den Klappentext lesen zu wollen. Und damit hat es dann seine Aufgabe voll erfüllt.
Meine Meinung
Laut Klappentext befinden wir uns im Buch also genau 20 Jahre in der Zukunft. In einer Zukunft, die durchs Lifenet, einer Nachfolgeversion des Internet bestimmt wird und die besonders für die ältere Gruppe Menschen noch undurchschaubarer ist als es die Welt jetzt schon ist.
Hier einen Ermittler zu platzieren, der eben zu dieser Gruppe älterer Menschen gehört und in einem Fall im bzw. um das Lifenet herum ermitteln soll ist für mich einfach eine richtig gute Idee.
Passend zu Zukunftsvisionen von heute werden eine Menge Themen wie der Klimawandel, Ernährungsprobleme bzw. Entwicklungen in diesem Bereich, künstliche Intelligenz und andere technische Weiterentwicklungen genauso ins Licht gerückt wie die gesellschaftlichen Veränderungen, die sich damit ergeben.
Es ist ein wenig erschreckend, das dies alles auf mich nicht den Eindruck machte ewig weit hergeholt zu sein. Mit einem guten Auge für Details beschreibt der Autor die Welt von morgen und schafft es, das so realistisch wirken zu lassen, das man mit Egidius, dem Ermittler alles neue erkunden will.
Egidius, selber bereits älteres Semester kann bislang dem Lifenet und Co nicht viel abgewinnen. Doch jetzt, um seinen Fall zu lösen muss er sich wohl oder übel in diese Welt begeben. Seine Kollegen Lizz und Bülent, beide um einiges jünger, geben ihm die nötigen Informationen. Als Leser profitiert man an dieser Stelle extrem, da nicht nur Egidius ahnungslos ist, sondern auch der Leser viele Erklärungen benötigt um sich zurecht zu finden.
Das Team gefällt mir wirklich gut. Obwohl sie drei doch sehr unterschiedlich sind fügen sie sich gut zusammen und bilden eine funktionierende Einheit, bei der mir besonders die unterschiedlichen Sichtweisen sehr gefallen.
Obwohl unterschiedlich, sind doch alle sehr authentisch und nahbar.
Der Autor schreibt genial. Es ist passend zur Thematik, zieht mich mit Witz und Charme voll in die Geschichte und schafft es, gespickt von ein wenig Nerdigkeit, Spannung aufzubauen, die mich noch mit müden Augen weiterlesen lässt.
Puppenspiel ist kein Buch zum „einfach mal weglesen“. Auch als Vielleser, vermutlich sogar als schneller Leser bin ich nicht so schnell durch die Seiten geschossen. Da es hier viel neues zu erkunden gab und die Story an sich schon zu den komplexeren gehört ist man zwar im Lesetempo etwas gebremst, was Spannung und Genialität allerdings nichts nimmt.
Fazit
Ich habe mich extrem gut unterhalten gefühlt und würde Puppenspiel auch jederzeit weiterempfehlen. Es ist ein Buch, um sich Zeit zu nehmen und eine Welt zu erkunden, die für uns alle tatsächlich in 20 Jahren real sein könnte. Großartig!
Wer also Lust auf coole, sympathische Charaktere, Zukunftsversionen und einen spannenden Thriller hat: dringend mal den Klappentext durchlesen.