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Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 21. August 2017
ISBN-10: 345327153X

Ein Coup, der die Buchwelt erschüttert

In einer spektakulären Aktion werden die handgeschriebenen Manuskripte von F. Scott Fitzgerald aus der Bibliothek der Universität Princeton gestohlen. Eine Beute von unschätzbarem Wert. Das FBI übernimmt die Ermittlungen, und binnen weniger Tage kommt es zu ersten Festnahmen. Ein Täter aber bleibt wie vom Erdboden verschluckt und mit ihm die wertvollen Schriften. Doch endlich gibt es eine heiße Spur. Sie führt nach Florida, in die Buchhandlung von Bruce Cable, der seine Hände allerdings in Unschuld wäscht. Und so heuert das Ermittlungsteam eine junge Autorin an, die sich gegen eine großzügige Vergütung in das Leben des Buchhändlers einschleichen soll. Doch die Ermittler haben die Rechnung ohne Bruce Cable gemacht, der überaus findig sein ganz eigenes Spiel mit ihnen treibt.

John Grisham hat 31 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und sechs Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia.

Mit dem Cover alleine hätte man mich wohl grade nicht packen können. Abgebildet ist eine Szene, die direkt an Miami erinnert: Palmen, Wasser, untergehende Sonne. Vielversprechender ist da die obere Hälfte des Einbandes: John Grisham. Sein Name und der Buchtitel nehmen das halbe Cover ein und ziehen somit sicherlich nicht nur meinen Blick auf das Buch.

Für mich war Grisham so eine sichere Bank, das ich weder auf den Klappentext geachtet habe, noch irgendwelche Meinungen zu dem Buch gelesen hatte, bevor ich meine Nase in diese Geschichte steckte.
Grisham, der mir bekannt war als jemand, der Charaktere formen, ein Spiel auf hohem Spannungsniveau zwischen Täter und Ermittler inszenieren und alles mit so viel Schwung erzählt, das man gar nicht merkt, wie man immer mehr in dem Erzählten versinkt.

Der Einstieg in „Das Original“ hat mir hier auch wieder sehr gut gefallen. In gewohntem Tempo erzeugt Grisham eine Grundstimmung und lässt den Dingen ihren Lauf. Schnell habe ich mich wohl gefühlt und mich auf ein paar spannende Lesestunden mit diesem Thriller eingestellt.

Leider flaute der anfängliche Wind langsam aber stetig ab und hinterließ letzten Endes eine Geschichte, die lauwarm und nicht mehr so pointiert daher kam, wie zu erwarten war.
Wo die Grundstory, des gestohlenen Manuskriptes in einer Welt der Literatur und des hoch dotierten Handels mit seltenen Schriftstücken mich ansprach, trat der eigentliche Kernpunkt der Spannung, also die Jagd nach dem Räuber komplett in den Hintergrund und wirkte fad.

Mir fehlte hier schlichtweg der mitreißende Part, der mich in vielen Büchern von John Grisham so sehr an seine Worte gefesselt hat. Die Haken die er in der Ermittlung geschlagen hat, die mich immer zum Staunen brachten fehlten nahezu vollkommen und machten es den Charakteren auch nicht leichter aus ihrem Schatten der Belanglosigkeit hervorzutreten.

Nichts desto trotz kann der Autor mit Worten umgehen. Man kann dank gelungener Wortwahl und flüssigem Text sehr gut lesen und so geht manch nichtssagender Dialog im Lesetempo unter.

Sicherlich der für mich schlechteste Grisham, da er stark hinter den Erwartungen zurück blieb. Dennoch wäre es für mich einfach nur falsch „Das Original“ bei wirklich schlechten Büchern einzuordnen und gebe daher 2,5 Sterne mit der dringenden Hoffnung auf ein weiteres, besseres Buch aus der Feder einer meiner Lieblingsautoren.

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