Der 12jährige Mario ist ein »Baumflüsterer«. Er wohnt in einer Stadt, die einen berühmten Zoo beherbergt, in dem Nasenaffen auf einer Würgefeige leben. Mario zeigt autistisches Verhalten und spricht am liebsten nur mit Bäumen, deren Sprache er versteht. Seine Mutter macht sich deswegen Sorgen und sucht einen Psychiater auf. Als Mario sie in der Villa des Psychiaters abholen will, findet er die beiden Erwachsenen in einem rätselhaften Koma liegend. Die Aufzeichnung einer Überwachungskamera zeigt, auf welche Weise das geschah: Ein entdeckter Einbrecher benutzte eine Waffe, die Menschen so sehr verlangsamt, dass sie zu Pflanzen werden (und umgekehrt Pflanzen so sehr verschnellert, dass sie wie Menschen agieren). Die Ärzte sind ratlos, nur Marios Baumfreunde, ein Kastanienbaum und sein Efeu, ahnen, wie die Erwachsenen wieder ins Leben gerufen werden könnten. Unterstützt von der 14jährigen Tochter des Psychiaters, gerät Mario immer tiefer zwischen die Fronten eines Krieges unter verfeindeten Lagern der Pflanzenwelt. Ein »böser« Baum (die gewaltige Würgefeige im Zoo) möchte die Menschheit ausrotten sein Gegenspieler, der weise Herrscher der Pflanzenwelt, sucht hingegen die Verständigung mit den Menschen. Beide Seiten wollen Mario für ihre Zwecke benutzen. Die Macht des bösen Baumes wächst mit jedem Tag, besonders, als dieser beginnt, das gestohlene Gerät zu vervielfältigen.
Wilfried von Manstein hat als Tellerwäscher, Taxifahrer, Parkwächter, Gärtnergehilfe, Software-Entwickler, Maler, Schauspieler und Regisseur gearbeitet und fuhr zur See.
Später gründete er eine eigene Theatertruppe und drehte mehrere Filme.
Er studierte an der Alice Salomon Hochschule Berlin “Kreatives und Biografisches Schreiben” und erwarb 2013 den “Master of Arts” in diesem Fach.
Die Urgroßmutter des Autors, Karoline Bertha Emilie von Manstein, heiratete 1891 den Kürschner Adolf Heinrich Priester. Der Autor stammt also in direkter Linie von der preußischen Gutsbesitzer- und Offiziersfamilie ab. Keine Verwandtschaft besteht hingegen zu Erich von Manstein, zuletzt unter Hitler General der Infanterie. Erich von Manstein war ein Adoptivkind – also kein “echter von Manstein” sondern eigentlich ein “von Lewinski”. Webseite des Autors
Grün wohin das Auge reicht. Verschiedene illustrierte Pflanzen haben dieses Cover ganz für sich eingenommen. Dazwischen glitzern grüne Augen hervor als würde sich irgendetwas hinter den Gewächsen verstecken. Es wirkt ein wenig düster, wodurch der in weiß gehaltene Buchtitel enorm hervorsticht.
„Für Menschen von zwölf bis huntertzwölf“ ist auf dem Buchdeckel auf der Rückseite abgedruckt und erklärt vielleicht ein wenig, warum ich mich grade mit der Rezension zu „Green Net“ so schwer tue.
Keinesfalls weil das Buch schlecht ist oder ich so viel zu kritisieren hätte, das ich nicht weiß wo ich anfangen sollte. Viel mehr weil sich in dieser Geschichte so viel zusammenfügt, bei dem ich zuvor große Schwierigkeiten hatte zu glauben das sich alles auf so wenigen Seiten zu einer schlüssigen Gesamtheit verbinden könnte.
Wilfried von Manstein schafft eine Bühne für Zeitreisen, Terrorismus, Drachen, Roboter und lässt den Leser Passagen aus der Tier- und Pflanzenwelt erleben und bringt den ganzen Fortbestand der Menschheit ins Wanken. Geht nicht? – Geht doch!
Auf unterhaltsame und sehr fantasievolle Weise erzählt das Buch von Mario. Der Junge, der mit Bäumen sprechen kann findet seine Mutter und den Psychologen in einer Art Koma auf und schließt sich mit Rado, der Tochter des Psychologen zusammen um dem ganzen auf den Grund zu gehen.
Nachdem man schon nach wenigen Seiten mitten im Geschehen ist, nimmt die Geschichte auch schnell Tempo auf. Die Jugendlichen entdecken neue Wesen, lernen einen Zeitreisenden kennen und bewegen sich in einer Welt, die vom Autor mit einer solch bildhaften Erzählweise beschrieben wird, das man sich die Vernetzung der Pflanzenwelt und alles was dies mit sich bringt hervorragend vorstellen kann. Besonders die Passagen aus der Sicht der Pflanzen sorgen dabei für große Einsicht in die Rebellion die sich im Green Net zusammenbraut und lassen beim Lesen die ein oder andere Überlegung aufkeimen, wie die Menschheit mit der Umwelt umgeht.
Das Buch bleibt von Anfang bis Ende rasant und spannend, was auch durch den genutzten Sprachgebrauch unterstützt wird. Er ist eingängig und nicht zu kompliziert, so das man -um noch einmal auf das auf dem Buchdeckel angegebenen Lesealter zurück zu kommen- sowohl mit zwölf gut zurecht kommt als auch mit fortgeschrittenem Alter seine Lesefreude nicht verliert. Man kommt sehr fix voran, was das Rasante hervor hebt und die Spannung anspitzt.
Green Net ist auf so viele Arten ein lesenswertes Buch, in dem es viel zu entdecken gibt, das ich gar keine Vorschläge machen möchte, für wen diese Geschichte geeignet sein könnte. Aber es zu lesen ist ein wunderbarer Zeitvertreib für jeden, der sich gerne mal der Frage hingibt: „Was wäre wenn…“.
Spannung und Abenteuer verpackt in einer schönen und zum nachdenken anregende Geschichte mit eingängigem Schreibstil. Ein lesenswertes Buch für jung und alt und damit gibt’s von mir absolut verdiente 4 Sterne.
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