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Gebundene Ausgabe: 350 Seiten
Verlag: fabulus Verlag
Erscheinungstermin: 25. August 2016
ISBN-10: 394478829X

Menschen sterben weltweit in großer
Zahl, ihre Leichname lösen sich in Pfützen auf, nur Knochen und
Kleidungsstücke bleiben übrig. Und der Geruch nach Benzin. Der
nicht für möglich gehaltene Super-GAU stellt selbst die
Auswirkungen der Atombombe in den Schatten und wird Realität: Die
Menschheit steht vor dem Aus.
Professor Harry Kauffmann, Träger
des Chemie-Nobelpreises und weltweit anerkannte Koryphäe auf seinem
Gebiet, versucht mit seinem Team, den Schaden einzudämmen, der ihm
bei seinen Experimenten unterlaufen ist. Er wollte Benzin mithilfe
genetisch veränderter Bakterien herstellen. Um die tödlichen Folgen
seiner Forschungen zu bekämpfen, fehlen aber die adäquaten Mittel.
Ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wie wird dieser
enden?
Autor
Will Hofmann, Jahrgang 1949, arbeitete
nach dem Studium der Medizin in Mainz bis 1989 an verschiedenen
Kliniken und führte danach eine Praxis für Allgemeinmedizin in
Berlin-Neukölln. Seit Studientagen ist er schriftstellerisch tätig
und hat Kurzgeschichten, Fantasyromane und ein Kinderbuch
veröffentlicht. Zuletzt erschien von ihm im Fabulus-Verlag der Roman
»Götter«.

Das Cover, welches auf große
Effekthascherei verzichtet, passt mit seinem schwarzen Buchschnitt
und dem schwarzen Lesebändchen perfekt zum Klappentext. Größtenteils
in mattem weiß gehalten kommen der glänzende Titel sowie die
farblichen Akzente, welche an eine Explosion bzw. Feuer erinnern gut
zur Geltung.

Aus der Sicht eines Freundes der
Familie Kaufmann wird erzählt, wie die Geschehnisse rund um den
Fall, der anfangs so vielversprechend schien, ihren Lauf nahmen.
Diese Sicht des Erzählers ermöglicht dem Leser immer wieder
eingeworfene Eindrücke vergangener Tage mitzuerleben und sich so ein
authentisches und plastisches Bild der Charaktere machen zu können.
Da für mich ein Buch mit seinen
Charakteren steht oder fällt, freut es mich sehr, das hier mit gut
durchdachten Figuren geschrieben wurde. Sie sind nicht starr, haben
Ecken und Kanten und nicht zuletzt der ihnen verliehene Dialekt gibt
ihnen Dimension.
Professor Harry Kaufmann und seinem
Team gelingt es der Kraftstoffkriese zu trotzen und Benzin
herzustellen, indem sie sich der Eigenschaften genetisch veränderter
Bakterien zu nutze machen.
Ein Experiment, das schnell außer
Kontrolle gerät und dessen Folgen nun wie ein schwarzes Tuch über
dem Fortbestand der Menschheit liegt.
Direkt zu Anfang wird der Leser gut
abgeholt und man kommt mit Hilfe des Prologs spielend einfach in die
Geschichte, in der man sich dank des anschaulichen Erzählstils auch
leicht zurecht findet.
Recht schnell wird die Katastrophe
angeschnitten und der Spannungsbogen, der sich gleichmäßig und
stetig aufbaut reißt einen immer weiter. Die Story, die ohnehin
schnell Fahrt aufnimmt, wird durch kurze, prägnante Kapitel
unterstützt, die alles noch ein wenig rasanter wirken lassen.
Zusammen mit Hofmann´s Schreibstil,
der angenehm zu lesen ist, wurde „Lebensnacht“ für mich zu
einem Pageturner, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Der Autor hat auf wissenschaftlicher
Seite -sofern ich das als nicht wissenschaftlicher Leser beurteilen
kann- ganze Arbeit geleistet. Durch Fachwörter und eine realistisch
wirkende Abfolge wird eine gewisse Authentizität geschaffen, die im
Hinblick auf realistisch drohende Energie- und Kraftstoffkriesen noch
bedrohlicher wirken. Dennoch ist Hofmann´s Roman so geschrieben, das
man auch ohne Fachwissen gut zurecht kommt, denn für Begriffe, die
nicht im Kontext erklärt werden oder gar fiktive Fachbegriffe eigens
für „Lebensnacht“ erfunden, gibt es ein Glossar, in dem man
zwischendurch nachschlagen kann.
„Lebensnacht“ ist spannend,
anspruchsvoll und mitreißend vom Anfang bis zum Schluss. Gut
ausgearbeitete Charaktere und eine Handlung, die zum nachdenken
anregt, runden für mich das Paket zu einem empfehlenswerten Buch ab.

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