Griechenland ist immer schön, aber immer auch spannend und „schmackhaft“. Das beweist diese Anthologie mit 16 Kurzkrimis, die mit 16 köstlichen Rezepten garniert sind. Mal spielen die Geschichten auf Antiparos, mal auf Kos, mal auf Paros. Subtil, spannend, ketzerisch und unterhaltsam widmen sich die Autorinnen und Autoren u. a. den Themen Liebe, Politik, Verbrechen, Leidenschaft oder Verrat. Spielerisch weben sie so manch interessante Facette der griechischen Gegenwart, Vergangenheit sowie der Mentalität in die Krimis ein. Jeder einzelne davon ist ein delikater Happen für Gourmets dieses Genres.
Ingrid Schmitz wurde 1955 in Düsseldorf geboren. Sie arbeitete als Speditionskauffrau bei einer kanadischen Reederei und später im sowjetischen Außenhandel. Seit 2000 ist sie jedoch hauptberufliche Autorin. Es begann mit Kurzkrimis. Von den rund 60 Geschichten gibt es eine Auswahl in dem Krimiband „Kurz und kriminell“. Zwischendurch folgten eine Biografie, immer wieder Kriminalromane mit ihrer Serienfigur Mia Magaloff, zuletzt „Spiekerooger Utkieker“, und die Herausgabe von sechzehn Kriminalanthologien, darunter kulinarische Anthologien, so wie diese hier. Ingrid Schmitz ist Mitglied bei „Mörderische Schwestern“, „Syndikat“ und bei der „International Association of Crime Writers“.
Ein kleines Detail ausgenommen versprüht dieses Cover richtig Urlaubsfeeling. Im Hintergrund sieht man die untergehende Sonne, die den Himmel über dem Meer in leuchtendes Orange hüllt. Davor einen Tisch, Ouzo und eine Pistole, aus deren Lauf noch Qualm hochsteigt. Zugegeben letzteres passt nicht ganz in die Urlaubsatmosphäre, zum Buchtitel passt es aber allemal.
Ingrid Schmitz war mir vorher als Herausgeberin nicht bekannt, dennoch fand ich das Konzept „Kulinarische Krimis aus Griechenland garniert mit 16 Kochrezepten“ ansprechend und so lies ich mich in dieses Buch ziehen.
Die Geschichten selber sind von unterschiedlichen Autoren -dabei eine von Ingrid Schmitz selber- geschrieben und man merkt die Liebe zum Detail, die jeder Autor in seine Kurzgeschichte gelegt hat. Sie nehmen ihre Leser jeweils in einen anderen griechischen Ort mit und erkunden mit ihnen Land und Leute. Es macht Freude die verschiedenen Herangehensweisen und Charaktere kennen zu lernen obgleich die Seitenstärke der Kurzgeschichten es nicht hergibt jeden Charakter stark zu beleuchten hat jeder Autor ein gutes Gespür dafür besondere Aspekte und Züge ins rechte Licht zu setzen.
Auf die einzelnen Krimis selber möchte ich nicht genauer eingehen, da für mich jeder Autor mit seinen „Häppchen“ zum großen Ganzen beigetragen hat und das Buch für mich wirklich gelungen ist.
Natürlich hat jeder Autor seinen eigenen Stil, seine eigene Story aber keiner sticht hier für mich negativ hervor.
Auch die passenden Rezepte könnten unterschiedlicher nicht sein, so findet sich unter anderem ein Cocktailrezept, Nachspeisen und Hauptspeisen. Für jeden Geschmack ist -sowohl was die Geschichten als auch die Speisen angeht- etwas dabei.
Und obwohl mich nicht alle umgehauen haben, machen einige Rezepte Lust sie nachzukochen.
Sonne, Schüsse und Souvlaki ist eine herrliche Sammlung Kurzkrimis mit passenden Rezepten, die mich in Urlaubsstimmung gebracht haben. Die Geschichten bringen Spannung und die Rezepte runden das Griechenland-Erlebnis perfekt ab. Bei Fernweh und kulinarischer Experimentierfreude kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.