Er ist programmiert, sie zu töten. Sie ist bereit, ihn zu vernichten. Bis sie sich näher kommen als gedacht …
Noemi ist bereit zu sterben, um ihren Planeten gegen die Erde zu verteidigen. Als sie in einem verlassenen Raumschiff nach Hilfe für ihre schwer verletzte Freundin sucht, trifft sie auf Abel, die perfekteste künstliche Intelligenz, die je entwickelt wurde. Er ist programmiert, sie zu töten. Gleichzeitig aber muss Abel dem ranghöchsten Menschen an Bord gehorchen. So gelingt es Noemi, ihm das Geheimnis zu entlocken, das ihren Planeten retten kann. Dafür müsste sie Abel zerstören. Doch Abel sieht nicht nur aus wie ein Mensch aus Fleisch und Blut. Je näher sich die beiden auf der lebensgefährlichen Mission kommen, desto klarer wird Noemi: Er fühlt auch wie ein Mensch. Bald steht er längst nicht mehr nur aus programmiertem Gehorsam zu ihr. Aber ist er wirklich frei, alles für sie zu tun?
Claudia Gray hat unter anderem als Anwältin und Journalistin gearbeitet, bevor sie zu schreiben begann und mit ihrer romantischen Fantasyreihe „Evernight“ weltweit die Bestsellerlisten eroberte. Claudia Gray geht gern auf Reisen, mag Architektur, Geschichte, Science-Fiction und – natürlich – das Schreiben. Zurzeit lebt sie in New Orleans.
Dieses Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen. Auf dem wunderschönen Universums-Untergrund sieht man das Gesicht eines Mädchens, darauf ein Sternenbild. Die weiße Schrift, teils verschnörkelt, teils sehr sc43hlicht gehalten unterstreicht hier nur die Grundstimmung des Bildes und wirkt nicht aufdringlich. Wirklich toll gelungen.
Was sich auf den ersten Eindruck liest, wie eine Abwandlung zahlreicher, schon bestehender Geschichten, hat mich regelrecht aus einer kleinen Leseflaute herauskatapultiert.
Als Feinde begegnen sich Noemi und Abel. Abel ist eine Maschine mit künstlicher Intelligenz, die darauf programmiert ist, Menschen wie Noemi zu töten, gleichzeitig jedoch dem ranghöchsten Menschen zu gehorchen, der sich auf seinem Raumschiff ist.
Da Noemi dies ist, kann er sie nicht nur nicht töten, er verrät ihr auch, wie das junge Mädchen ihren Planeten retten kann.
Es kommt wie es kommen muss, die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen, Hass weicht Sympathie… Sympathie weicht schließlich Liebe.
Constellation ist aber keines Wegs eine einfache Liebesgeschichte. Es dreht sich viel um die künstliche Intelligenz. Man gerät selber ins Grübeln, in wie weit Verstand und Gefühle programmiert werden können, ob Sarkasmus und Witz Charakterzüge sind oder doch nur eine auf mathematischen Grundsätzen bestehende Konversation ist.
Mir hat Abel als Mech, also als Maschine mit künstlicher Intelligenz, sehr gut gefallen und er hat für mein Empfinden eine unglaublich spannende Komponente zu der Geschichte hinzugefügt, die ihre Höhepunkte im Zusammenspiel mit Noemi und auch in dem Moment hat, wo er seinem Schöpfer gegenüber tritt.
Auch Noemi ist ein sehr gelungener Charakter. Für ihre 17 Jahre ist sie sehr reif und entschlossen. Sie steht hinter ihren Entscheidungen und ist sich und ihren Prinzipien treu, ohne dabei jedoch sturr zu sein. Ich finde es ist eine große Stärke, seine Entscheidungen zu hinterfragen, wenn man neue Erkenntnisse hat und diese dann auch zu ändern.
Ihr Mut und ihr Kampfgeist bringen sie dazu auch ihr eigenes Leben in Gefahr zu bringen, wenn sie dafür nur ihren Planeten retten kann. Und dennoch hat sie neben all diesen toughen Eigenschaften ruhige und überlegte Seiten, die sie nicht zu eindimensional wirken lassen.
Claudia Gray verpackt die Geschichte mit ihren wunderbaren Charakteren in einem wohligen Paket aus Schreibstil und abwechslungsreicher Erzählweise.
Man wird als Leser gut abgeholt, die lockere Art zu schreiben trägt schnell ins Geschehen und Dank der sich gut aufbauenden Spannung und der Kapitel-Cliffhanger möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Ich hoffe der zweite Band dieses Page-Turners kommt schnell und steht diesem Auftakt in nichts nach.
Für mich ein absolut gelungenes Buch über fremde Welten und künstliche Intelligenz, das mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen konnte. Klare Leseempfehlung von mir.