[Anzeige enthält Werbelinks]
Broschiert: 736 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erscheinungstermin: 27. Februar 2017
ISBN-10: 3442714648
Das hatte er sich anders vorgestellt:
Harry Svensson, Exreporter einer Stockholmer Zeitung und angehender
Kneipenwirt, hat sich in Malmö mit einer Weinhändlerin verabredet –
doch aus der gemeinsamen Nacht wird nichts. Ulrika Palmgren überlegt
es sich im letzten Moment anders und setzt ihn vor die Tür. Statt
speziellen Sex gibt‘s ein lädiertes Ego und eine gebrochene Nase.
Als er notdürftig verarztet in sein Hotel zurückkehrt, entdeckt er
im Nachbarzimmer, dessen Tür lediglich angelehnt ist, den bekannten
Blues-Sänger Tommy Sandell, der seinen Rausch ausschläft – neben
ihm die Leiche einer Frau. Die Ermittlungen der Polizei in dem
Mordfall wollen nicht so recht vorankommen. Nur eins ist sicher: der
Musiker war es nicht. Svensson betreibt derweil seine eigenen
Recherchen. Als es wenig später in Göteborg zu einem ähnlichen
Fall kommt, ist Harry Svensson sich sicher, dass man es mit einem
Serienmörder zu tun hat …
Autor
Mats Olsson (geboren 1949) ist einer
der bekanntesten Journalisten Schwedens. Er arbeitet als
Sportreporter, Musikkritiker und Auslandskorrespondent. Momentan lebt
er in New York. Olsson ist vielfach preisgekrönt für seine
journalistischen Texte, er ist darüber hinaus der schwedische
Übersetzer von Joseph Wambaugh, Robert Caris und James Lee Burke.
DEMUT ist sein Krimidebüt und Start einer Serie um den ehemaligen
Journalisten Harry Svensson.
Ich finde das Cover für einen Thriller
äußerst ansprechend. Der Hintergrund sieht wie der Kopfteil eines
Bettes oder die Rückenlehne eines Sofas und hat eine tolle
Schattierung. Darauf ist in großen, schlichten Buchstaben der
Buchtitel gedruckt. Titel sowie einige andere Elemente sind leicht
erhaben und glänzen, was einen schönen Kontrast zu dem sonst matten
Bucheinschlag gibt. Ein Cover das mich in seiner Schlichtheit absolut
anspricht.
Nach dem schicken Cover hab ich sofort
den Klappetext gelesen und war Feuer und Flamme für dieses Buch.
Grade da ich in letzter Zeit absolut in Laune für Thriller war, hab
ich mich auf einen über 700-Seiten-Klopper gefreut, der mich absolut
fesselt und wo sich eine Spannungsspitze mit der nächsten
abwechselt.
Leider habe ich das so nicht in Demut
gefunden.
Aber fangen wir vorne an: Der Einstieg
in die Story gelingt sehr gut, da die Schreibart, die Mats Olsson an
den Tag legt einfach und gut bekömmlich ist. Er schreibt, wie man
auch sprechen würde, was mir persönlich an so einem Wälzer recht
gut gefällt, da man so an sich nicht das Gefühl hat, man müsse
sich den Text erarbeiten.
Doch ist man erst einmal angekommen,
bemerkt man schnell die Längen, die sich eingeschlichen haben und
das Buch fängt trotz der entgegenkommenden Wortwahl an zäh zu
werden.
So fährt Protagonist Harry zum
Beispiel enorm viel umher, was bei mir an manchen Stellen dafür
gesorgt hat, das ich nicht mehr wusste, wo er jetzt überhaupt ist.
Das ich da nicht ganz bei der Sache war, war leider die Folge der
Längen und fehlenden Spannung.
Harry hat mir als Protagonist auch nur
bedingt gefallen. Zwar hat man durch die Perspektive, in der die
Geschichte spielt einen guten Einblick in seine Person, aber richtig
warm bin ich mit ihm nicht geworden.
Dennoch wirkt er recht realistisch, hat
Ecken und Kanten, die ihn menschlich machen, was ich im großen und
ganzen gut gelungen finde. Jedoch scheint es zwischendurch, das es
dem Autor mehr darum ging seinen Protagonisten darzustellen statt ihn
in der Handlung vorankommen zu lassen, was auch wieder sehr für
Längen gesorgt hat statt Spannung aufzubauen.

Auch wenn Demut mir nicht so sehr
gefallen hat glaube ich das Mats Olsson noch gute Bücher schreiben
wird und mir vielleicht sogar die weiteren Teile dieser Krimi-Reihe
gefallen könnten, wenn der Protagonist erst einmal beleuchtet wurde
und sich der Fokus des Autoren mehr auf die Handlung beschränkt.  
Share this Post