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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 6. März 2017
ISBN-10: 3453271114
Sie beobachtet ihre Opfer. Sie plant
ihre Morde. Nichts will sie dem Zufall überlassen. Sie schlägt den
Weg der Gewalt jedoch nicht ohne Grund ein. Ihr Leben lang bemühte
sie sich um ein normales Leben. Doch die Hülle der Normalität
umschloss eine tiefe Verzweiflung, die sie zu verbergen wusste. Bis
zu einem nebligen Donnerstag im November. Dem Tag, an dem sie
beschließt, eine Mörderin zu werden. Sie will die Dämonen
vernichten. Sie will Rache. Sie empfindet kein Mitleid. Sie sollen
leiden. Genau wie sie.
Autor
Marina Heib wurde in St. Ingbert im
Saarland geboren. Nach ihrem Studium der Orientalistik und
Philosophie ging sie 1988 nach Hamburg, wo sie als Journalistin für
mehrere Publikumszeitschriften tätig war. Seit 1998 arbeitet sie als
Drehbuchautorin fürs Fernsehen. Von Marina Heib sind bislang fünf
Kriminalromane, ein Thriller sowie diverse Kurzgeschichten
erschienen.
Fasziniert euch ein dunkles Cover eines
Thrillers genauso wie mich? Nahezu komplett schwarz ist dieser
Schutzumschlag, nur ein paar hellere „Lichtreflexe“ deuten Stufen
an, die nach oben führen und auf denen der Buchtitel zu lesen ist.
Zurückgehalten und sehr atmosphärisch wirkt diese Illustration und
schafft damit eine tolle Grundstimmung um sich in Thrillerlaune zu
bringen.
Als ich dieses Buch in den Händen
hielt, wollte ich direkt loslegen es zu lesen. Der Klappentext baute
schon eine so große Neugier auf, das ich kaum warten konnte. Und
dennoch habe ich etwas anderes gefunden, als ich erwartet habe.
Aus der Sicht der Protagonistin, deren
Name nicht erwähnt wird, wird dieser Thriller in der Ich-Perspektive
erzählt. Die junge Frau wird nach jahrelangen Versuchen ein normales
Leben zu führen von ihren Rachegelüsten übermannt und begibt sich
auf die Jagd.
Dabei geht sie taktisch und durchdacht
vor. Die Menschen, die ihr Leid angetan haben, sollen selber leiden.
Das macht sie unmissverständlich klar.
Anfangs habe ich gedacht, die
Hauptperson ist eine ziemlich kranke und abgebrühte Mörderin, sie
wirkte unnahbar, kaum greifbar und war immer ein wenig wie ein
Schatten. Das ihr Name nicht gefallen ist, hat dieses Gefühl für
mich noch verstärkt.
Eine Wendung, die ich so überhaupt
nicht erwartet habe, brachte dann aber ein wenig Licht ins Dunkel. So
viel Licht, das ich sie nicht mehr als die Psychopathin gesehen habe,
die ich meinte kennengelernt zu haben sondern sogar Verständnis
aufbrachte.
Heib´s Schreibstil unterstützt dabei
sehr gut die zwei Welten, in denen sich die Protagonistin bewegt.
Szenen aus ihrer Kindheit werden ausschweifend und wunderbar erzählt.
Man empfindet diesen Wohlfühl-Charakter mit, die nostalgische
Gedanken in einem auslösen.
In der Gegenwart, der Zeit der Jägerin
mit düsterer Seele werden die Sätze komprimierter. Fast schon
abgehackt und recht emotionslos. Anfangs hat mich dieses hin und her
ziemlich verwirrt, und auch die Längen, die sich besonders zu Beginn
eingeschlichen haben, haben in mir manchmal das Gefühl aufkeimen
lassen, „Drei Meter unter Null“ doch wieder zur Seite zu legen
doch im Laufe des Buches habe ich gemerkt, wie diese Wechsel auf mich
gewirkt haben und mich schnell in eine gewisse Lesestimmung und somit
auch in jeweils wechselnde Lesetempi gebracht haben. Dann konnte ich
das Buch auch nicht mehr zur Seite legen und wollte unbedingt wissen,
wie es weiter geht.

Heib hat einen großen Thriller
geschrieben, der durchhaltende Leser mit einer ungeahnten Wendung und
enorm viel Spannung belohnt. Nie war mir eine Protagonistin so fremd
und hat mich doch so mitgezogen.  
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