Olivia Taylor-Jones führt ein Leben wie aus dem Märchen: Sie ist schön, sie ist reich und sie steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem aufstrebenden jungen Politiker. Doch dann zerbricht ihre heile Welt in tausend Scherben, als sie durch einen Zeitungsartikel in der Boulevardpresse erfährt, dass sie adoptiert wurde und ihre leiblichen Eltern wegen mehrfachen Mordes im Gefängnis sitzen. Um die Wahrheit über ihre Familie herauszufinden, reist Olivia in den Heimatort ihrer Eltern – nach Cainsville. Doch in dem hübschen kleinen Städtchen sind die Dinge so gar nicht, wie sie zu sein scheinen …
Kelley Armstrong wurde in Sudbury, Kanada, geboren. Sie studierte Psychologie an der University of Western Ontario und Informatik am Fanshawe College. Weil sie schon als Kind schreiben wollte, wandte sie sich bereits während ihres Studiums der Schriftstellerei zu. Heute ist Kelley Armstrong eine erfolgreiche Autorin, deren magische Thriller New York Times-Bestseller sind. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Ontario, Kanada.
Hände hoch, wer bei diesem Cover auch direkt bei Thriller ist. Die schwarze Wolkendecke im Hintergrund wird nur durch einen kleinen Lichtreflex aufgehellt. Davor sieht man auf einem toten Ast eine Krähe oder einen Raben sitzen. Ins Auge sticht dann der in großen, grünen Lettern gehaltene Buchtitel. Mit diesem Cover bin ich zumindest schon vor dem Aufschlagen des Buches in düsterer Stimmung.
Auf der Suche nach einem vielversprechenden Thriller bin ich über „Dunkles Omen“ gestolpert. Das Cover hat mich direkt gepackt und der Klappentext lies auch vermuten, Spannung und Nervenkitzel zu finden.
Schon vom Prolog an gefiel mir der Schreibstil der Autorin. Er ist leicht zugänglich, spannend und detailliert. Ich konnte allem gut folgen, bin trotz vieler Einzelheiten gut vorangekommen.
Anfangs lernt man die Protagonistin Olivia kennen, die wohlbehütet von ihren Eltern aufwächst und alles hat, was man sich nur wünschen kann. Für die junge Frau ändert sich schlagartig alles, als sie erfährt wer sie und vor allem wer ihre Eltern wirklich sind. Getrieben von Neugier und dem Drang mehr über sich und die Menschen zu erfahren, bei der sie aufgewachsen ist reist sie nach Cainsville um die Geheimnisse um die Morde aufzuklären.
Olivia gefällt mir als Protagonistin gut, sie ist klug, neugierig und hat einen gewissen Eigensinn, den ich sehr an ihr schätze. Trotz der Grundsympathie zu ihr finde ich sie entwickelt sich im Laufe des Buches gut weiter und wirkt geerdeter.
Den größten Teil der Geschichte erlebt man aus ihrer Sicht, wobei man mit ihr feststellt das Cainsville mehr Mystik und Übersinnliches bereit hält, als man zu Anfang dachte. Wie Olivia habe ich das zwar nicht erwartet, und so wie sie recht schnell zurecht kam und Zeichen zu deuten lernte, gefiel mir der Spagat zwischen Thriller und Mystery zunehmend.
Auch aus der Sicht verschiedener Bewohner der Stadt werden Teile des Buches erzählt. Diese sind zwar nicht so ausschweifend, das man viel über einzelne Personen lernt oder gar hinter die Geheimnisse Cainsvilles kommt, allerdings vermittelt es einen Gesamteindruck der Bewohner und man versucht ebenfalls mit deren Eigenheiten umzugehen.
Diese unterschiedlichen Sichten sorgen dafür, das man als Leser von Zeit zu Zeit ein wenig mehr weiß als Olivia. Jedoch wird nicht so viel vorweg genommen, das der Spannungsbogen absacken könnte oder man das Bedürfnis hat, das Buch beiseite zu legen.
Kelley Armstrong schafft mit „Dunkles Omen“ den Spagat zwischen Thriller und Mystery. Mit einem geheimnisvollen Ort, einer authentischen Protagonistin und einem genialen Schreibstil hat sie mich an die Geschichte gefesselt und neugierig auf weitere Bände gemacht.