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Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. Juli 2016)
ISBN-10: 3453419537
>>HIER<< kommt ihr auf die Verlagsseite mit einer Leseprobe
Was haben Kühe, Popkultur und der
Palästinakonflikt miteinander zu tun? Nun, sie sind alle Teil
unserer heutigen Welt. Und in dieser Welt macht sich eine junge Kuh
namens Elsie auf, etwas an ihrem Schicksal zu ändern. Gemeinsam mit
einem zum Judentum konvertierten Schwein und dem wild plappernden
Truthahn Tom begibt sie sich auf eine Abenteuerreise, in deren
Verlauf der Leser viel Wahres über die Menschen erfährt. Eine
saukuhle Fabel, geschrieben von einem saucoolen Autor.
Elsie ist eine junge Kuh, und eine
glückliche dazu! Sie verbringt ihre langen, ereignislosen Tage mit
Essen, Schlummern und Plaudereien mit ihrer besten Freundin Mallory.
Doch eines Nachts schleichen sich Elsie und Mallory von ihrer Weide
und müssen durch das Fenster des Bauernhofs mit ansehen, was der
leuchtende Schachtelgott (so nennen sie den Fernseher) über
»industrielle Mastbetriebe« offenbart. Elsies heile Welt ist in
ihren Grundfesten erschüttert. Für sie gibt es nur eine Lösung:
Sie muss in eine bessere, sichere Welt flüchten. Und so bildet sich
ein kunterbuntes Trio, bestehend aus Elsie, Jerry – Verzeihung,
Shalom –, einem thoralesenden Schwein, das vor Kurzem zum Judentum
konvertiert ist, und Tom, einem (zumindest in seinen Augen)
charmanten Truthahn, der nicht fliegen, dafür aber mit dem Schnabel
ein iPhone bedienen kann. Die drei begeben sich auf eine
abenteuerliche Reise, in der sie eine Menge über die Welt, in der
wir leben, erfahren.
Autor
David Duchovny ist bekannt als Fernseh-
und Kinodarsteller. Mit Akte X wurde er weltberühmt, derzeit läuft
weiter die preisgekrönte TV-Serie Californication, in der er die
Hauptrolle spielt. Duchovny hat vor seiner Zeit als Schauspieler in
Princeton und Yale Literatur studiert. Er ist überzeugter Vegetarier
und auch im Tierschutz aktiv.
Auf dem mattschwarzen Cover fällt der
Blick zuerst auf die glänzend weiße Kuh, vermutlich Elsie, recht
witzig gestaltet ist und mit allen Vieren von sich gestreckt eine ehr
ungewöhnliche Pose für eine Kuh einnimmt. Wo ich am Anfang noch
dachte „ah, hier wird auf witzig getrimmt“ passt diese
ungewöhnliche Pose richtig gut zum Buch, aber dazu später mehr.
Auch im Buch verteilt findet man immer
wieder Illustrationen vom Bauernhof, den Tieren oder den Situationen
um die es grade geht.
Das Hardcover hat im Gegensatz zum
Taschenbuch einen weißen Hintergrund. Rein optisch sagt mir das
Taschenbuch mehr zu, schon weil die Kuh darauf mehr ins Auge springt.
Was sagt ihr? Welches Cover gefällt
euch besser?
Ich habe viel von diesem Buch erwartet
und wurde nicht enttäuscht, das kann ich schon einmal vorweg nehmen.
David Duchovny habe ich zu Akte X-Zeiten das erste Mal wahrgenommen
und finde ihn als Schauspieler grandios. Daher war ich umso
gespannter auf das, was zwischen diesen Buchdeckeln zu finden ist.
Gefunden habe ich eine Geschichte, die
je nach Leser entweder ein witziger Tier-Roadtrip oder ein Spiegel,
den der Autor dem Menschen vorhält und ihn dazu veranlasst über das
Leben und den Umgang mit seines gleichen und der Umwelt nachzudenken.
Witzig und mit viel Verstand schafft es
Duchovny auf dem schmalen Grad zwischen „unterhaltend“ und
„gesellschaftskritisierend“ zu wandeln. Eben genau die richtige
Mischung aus Spaß und Ernst an den Tag zu legen, um beim Leser trotz
all dem Witz und Charme der Lektüre, ein Bewusstsein für das
soziale und ökologische Ungleichgewicht zu entfachen.
Elsie, Tom und Schalom gefallen mir als
Charaktere im Großen und Ganzen. Besonders Elsie ist mir mit ihrer
Art sehr sympathisch. Sie hat trotz ihrem schwarzen Humor eine
gutmütige Seele und ist mit sich und ihrem Leben zufrieden –
zumindest so lange, bis sie merkt, das die Menschen, die sich so gut
um sie kümmern nicht nur gutes im Sinn haben.
So begeben sich die drei auf in ein
Abenteuer um den Ort auf Erden zu finden, der für sie das perfekte
Gegenstück zur drohenden Pfanne ist. Diese Reise ist turbulent, sie
ist witzig und sie ist gespickt mit vielen Situationen an denen man
nachdenkt und sich wünscht so mancher Mensch wäre ein wenig kuhler,
den mit ihrer Denkweise trifft Elsie den Nagel bei vielen Situationen
auf den Kopf.
Einzig die längeren Passagen, in denen
Gespräche zwischen den Tieren dargestellt werden gefallen mir von
der Art nicht so sehr. Sie sind ähnlich eines Skripts aufgebaut und
strecken sich zum Teil über 2-3 Seiten. Da diese aber fix gelesen
sind, nehmen sie keinen all zu präsenten Platz ein.

Heilige Kuh ist eine witzige,
gesellschaftskritische Fabel, die vor allem durch ihre Charaktere
lesenswert ist. Mich hat es zum nachdenken gebracht und mich dabei
amüsiert, somit hat David Duchovny mich mit diesem kleinen aber
feinen Büchlein wirklich überzeugt.  
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