Besser leben mit Depressionen … Wenn aus einer Kampfansage gegen das Leben, eine Liebeserklärung an das eigene Ich wird, … Hannah ist 35 Jahre alt, als sie vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens steht und beschließt, sich endlich ihrem neuen Lebensabschnitt samt seiner Herausforderungen zu stellen. Getragen von einem alten Tagebuch, einer mysteriösen Urlaubsbekanntschaft und einer Menge Selbstironie gelingt es ihr nach und nach ins Leben zurückzufinden. “Hummeln fliegen auch bei Regen” erzählt mit Leidenschaft und einer großen Portion Humor von einer Achterbahnfahrt der eigenen Gefühle, den großen und kleinen Niederlagen im Leben und der immerwährenden Sehnsucht nach Veränderung. Da die Autorin selbst jahrelang unter Depressionen und Angstzuständen litt, versucht sie dem Leser auch mit Humor eine Thematik näherzubringen, die leider zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der Roman soll dem Leser Mut machen, sich den kleineren und größeren Lebenskrisen zu stellen um auch die Regentage des Lebens zu nutzen. Wer über sich selbst lachen kann und sich nicht zu verbissen an Lebenspläne klammert, wird Kopf und Hände freihaben für Neues und wird seine Ängste überwinden können.
Andrea Maria Kraft wurde 1969 in Wasserburg am Inn geboren und lebt heute mit ihrem zweiten Ehemann und ihren beiden Kindern in Rott am Inn im Alpenvorland.
“Hummeln fliegen auch bei Regen” wurde am 01.06.2014 in Rott vorgestellt und ist ihr erster Roman, mit dem sie sich einen Lebenstraum – ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen – erfüllt hat.
“Wenn Pinguine fliegen könnten” wurde im November 2015 veröffentlicht und ist der zweite Roman, mit dem sich die Autorin weiter ihrer Leidenschaft des Schreibens widmet.
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Ich muss ehrlich zugeben, das Cover war nicht ausschlaggebend mir dieses Buch anzuschauen. Himmelblau, darauf zwei Hummeln, ein paar Regentropfen und schwarze Schrift. Zugegeben, mir gefällt wie der Buchtitel gelettert wurde, ansonsten kann ich dem recht schlichten Cover nicht viel abgewinnen.
Depressionen, Panikattacken, Tage an denen man gefühlt zu fertig ist auch nur die Augen zu öffnen. Ich war beim Lesen des Klappentextes enorm gespannt darauf, wie die Autorin dieses Thema anfassen würde. Da in meinem Familienkreis eine Person ist, die mit so einer Erkrankung zu kämpfen hatte, erhoffte ich mir durch dieses Buch einen besseren Einblick in die Gedankenwelt eines Betroffenen und somit für mich wiederum mehr Verständnis und Sensibilität an den Tag legen zu können.
Und tatsächlich habe ich einiges aus „Hummeln fliegen auch bei Regen“ mitnehmen können.
Allem voran die Erkenntnis, das diese Krankheit so schwer zu begreifen ist, da sie für jeden anders aussieht und andere Gründe hat. Das, was Hannah in dieses Loch getrieben hat, muss weder heißen, das genau so die Auslöser von Depressionen und Angstzuständen für jeden sind, noch das Menschen, die das selbe erlebt haben auf jeden Fall depressiv werden müssen.
Wie schon angesprochen erlebt Hannah, die 35-jähriege Protagonistin viel in ihrem Leben, das sie runter zieht. Der Tod ihres Vaters, eine gescheiterte Internetbeziehung und eine weniger gesunde Beziehung zu ihrer Mutter.
Es folgte ein Selbstmordversuch und ein Aufenthalt in einer Klinik, um letztendlich vor den Scherben ihres Lebens zu stehen.
Doch die junge Frau schafft es neuen Mut zu fassen und sich Schritt für Schritt zu befreien. Auf diesen Weg nimmt sie ihre Leser mit, teilt ihre Gefühlswelt, ihre Gedanken und schafft es, durch die Ich-Perspektive aus der erzählt wird einen tiefen Einblick zu geben.
Da im Klappentext erwähnt wird, das die Autorin selber unter der Krankheit litt und sich -wie gesagt- das Krankheitsbild immer anders darstellt, möchte ich hier nicht darüber urteilen, ob eine Person, die an Depressionen leidet so schnell den Entschluss fasst zu verreisen. Für das Buch selber macht es Sinn, die Protagonistin auf eine Reise zu schicken und letztendlich auch bei sich selber anzukommen.
Geschrieben ist „Hummeln fliegen auch bei Regen“ mit einer guten Portion Humor. Das hat die doch erdrückende Gedankenwelt von Hannah gut aufgelockert und so ein düsteres Thema, das auch heute noch oft tabuisiert wird leichter zugänglich gemacht.
Zwar hat mir erzählerisch ein wenig der Pfiff gefehlt, da die Grundstory leider zu vorhersehbar war, trotzdem konnte mich Andrea Kraft mit den Einblicken in eine noch so unbekannte Krankheit unterhalten und sensibilisieren.
Für jemanden, der ein Stück weit verstehen möchte, wie es jemandem mit Depressionen und Angstzuständen gehen könnte ein interessanter Roman.