Trainieren Sie die Basisfähigkeiten des Schreibens und gehen Sie bewusst den Weg von der einfachen Weltbeobachtung hin zum literarischen Text. Lernen Sie, wie literarische Einfälle entstehen und wie man mit ihnen weiterarbeitet.
Hanns-Josef Ortheil, einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart, hat kein Lehrbuch mit Geboten und Regeln verfasst, sondern bietet ein breites Spektrum kreativer Ansätze zum Ausprobieren.
Bei einem flüchtigen Blick auf das Cover schießt direkt der Gedanke „Duden“ in den Kopf. Die gestalterische Nähe zu den anderen Nachschlagewerken dieses Verlags ist unverkennbar und strahlt ein vertrautes, gutes Gefühl aus. Im Schwarzen Hintergrund ist recht modern gehalten weiße Doodle-Art, was mir persönlich sehr gefällt, da es etwas eigenes, kreatives hat.
Das handliche Format des Buches sagt mir sehr zu. Man möchte es gerne zur Hand nehmen und anfangen die Tipps umzusetzen.
Meine anfängliche Sorge, das Buch könnte falsch für mich sein, erstickte schon im Keim. Oder besser gesagt im Vorwort des Autors. Dieser schreibt wirklich angenehm und beschrieb genau das, was mir von diesem Buch erhoffte.
Auch das Inhaltsverzeichnis stellte schnell klar, das es sich hier wirklich um eine Hilfestellung für den Anfang handelt. Themen wie die optimale Ausrichtung von Tisch und Stuhl sowie Schreibgeräte wurden thematisiert. Das sind Punkte, über die ich so noch nicht genau nachgedacht habe. Und auch, wenn einige der Punkte so wie sie geschrieben stehen für mich nicht umsetzbar waren, da meine Wohnung zum Beispiel kein eigenes Zimmer zum Schreiben hergibt, so hat es mir dennoch geholfen mich ausführlich mit meinem Platz und meinen Schreibgeräten zu befassen.
Als es dann um die eigentlichen Texte ging, wurde es thematisch zwar spezieller, der Textfluss und auch die Einfachheit, mit der die Dinge näher gebracht wurden blieb konstant angenehm. Ich habe mich – und das war für mich wirklich wichtig – nicht gefühlt als müsste ich ein Buch für´s Studium durchackern.
Und das trotz der Schreibaufgaben, die sich am Ende eines jeden Kapitels befinden. Diese Aufgaben beziehen sich auf das vorher beschriebene Feld und helfen das gelesene zu vertiefen.
Ist dieses Buch also der Heilige Gral für Schriftsteller? Sicher nicht! Aber „Mit dem Schreiben anfangen“ macht genau das, was es auch im Titel verspricht: Es hilft anzufangen. Gibt Möglichkeiten sich eine Struktur aufzubauen, Gewohnheiten einziehen zu lassen und sich selbst ein wenig sicherer zu fühlen, während man lernt mit den Gedanken, die sich im Kopf bilden einen Text zu formulieren.
Für jeden eine tolle Bereicherung, der mit dem Gedanken spielt selbst einmal eine Geschichte oder Ähnliches zu schreiben, doch nicht so richtig weiß, wie man am besten anfängt.