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Broschiert: 576 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 14. November 2016
ISBN-10: 3453318145
Hippies auf dem Mond
Die nahe
Zukunft: Webdesigner Darian Curtis ist ein begeisterter Globetrotter,
der schon so gut wie jedes Land der Erde besucht hat. Als er eines
Tages ein beträchtliches Vermögen erbt, erfüllt er sich einen lang
gehegten Traum: Da die Erde aufgrund des Klimawandels und wachsender
Terrorgefahr sowieso kein angenehmer Ort mehr zum Leben ist, besteigt
Darian kurzerhand eine Rakete und fliegt zum Mond, um dort drei
Wochen entspannt Urlaub zu machen. Es ist der Beginn des größten
und verrücktesten Abenteuers seines Lebens, denn auf dem Mond geht
die Party erst richtig los …

Autor
Arne Ahlert wurde 1968 in Lüneburg
geboren und ist im Rheinland aufgewachsen. Er lebte insgesamt mehrere
Jahre in den USA, Kanada und Australien und ist regelmäßig,
vorzugsweise in Asien, als Backpacker unterwegs. Neben seinen
beruflichen Verpflichtungen beschäftigt er sich mit Literatur, dem
Lauf der Dinge und dem Sinn des Ganzen. Heute lebt er in
Berlin-Kreuzberg. Moonatics ist sein erster Roman.

Ein leuchtendes Hotel-Schild auf dem
Mond, Krater und eine atemberaubende Aussicht auf die Erde – dies
alles bietet das Cover zu Moonatics. Obwohl alles in Weiß- und
Blautönen gehalten ist, finde ich dieses Cover wunderschön. Es ist
stimmig in sich, unterstreicht den Titel und passt bei meiner
Weltraum-Sterne-Liebe absolut in mein Beuteschema.

Wenn die Welt unbewohnbar wird, weil
die Menschheit mit offenen Augen in ihr Verderben gerannt ist, liegt
nichts näher als die Reise zum Mond anzutreten.
Nach einer Erbschaft hat auch Darian
die nötigen Mittel um sich die Fahrt dorthin leisten zu können und
begibt sich auf den Weg.
Darian war mir als Protagonist ehr
fremd und ich bekam nur sehr langsam eine Verbindung zu ihm, was ich
sehr schade finde, denn ich glaube mit einem Charakter, auf den ich
mich mehr hätte einlassen können, würden einige Situationen noch
besser aufgenommen werden.
Besonders die Situationskomik, die
entsteht, wenn sich völlig verrückte Leute in der Zukunft auf dem
Mond nieder lassen um die Hippiezeit wieder aufleben zu lassen. Gin
Tonics, Haschisch und Partys sind Teil des alltäglichen Lebens und
bringen die Vergangenheit in die Zukunft.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu
lesen. Ahlert hat den schmalen Grad zwischen komplex geschrieben und
dennoch unterhaltsam sein perfekt getroffen und erinnert mich vor
allem wegen des intelligenten Gesamteindrucks stark an die Per
Anhalter durch die Galaxis-Reihe.
Gut gelungen finde ich ebenso den
Spiegel, den Ahlert der Gesellschaft mit seinem Buch vorhält, denn
die Szenarien, die er aufstellt sind keinesfalls undenkbar:
Ressourcenknappheit, welche die Existenz der Menschheit bedroht, das
Wetter ist kein verlässlicher Faktor mehr und die Klimazonen
verschieben sich ins Extreme. Was die Menschen oder zumindest der
Teil der Bevölkerung die über das nötige Geld verfügen mit dieser
Situation machen ist traurig und vermittelt schon jetzt ein Gefühl
dafür, was kommen kann: Sie breiten sich auf einen anderen Planeten
aus und lassen ihren Heimatplaneten sterben.
Alles in allem hat mir Moonatics sehr
gut gefallen und ich hoffe nach dem abrupten Ende auf einen weiteren
Teil zu dieser Geschichte.

Moonatics ist ein intelligent
geschriebener, zukunftsdenkender Roman, der durch seinen stark
humoristischen Charakter sehr unterhaltsam ist. Eine wunderbare
Mischung aus Zukunftsvision und Retrogefühl.  
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